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...ist ein sanitäter in der not, sang herbert g. und einige scheinen das zu glauben.
gestern abend um 18 uhr rief andis mutter an, offensichtlich betrunken.
eine paar minuten später schickte sie uns ne mail.

"ich trinke whisky, schon seit zwei tagen. n. hat nichts bemerkt. aber bestimmt heute. leb dein leben sonst wirst du sehr UNGLÜCKLICH. jeder lebt sein eigenes leben."

ich war extrem entsetzt und hab andi glücklicherweise überreden können seine mutter, seinen vater und seine schwester anzurufen und mal tacheles zu reden.
niemand will den tatsachen ins auge sehen. alle wissen, daß sie auf dem besten weg ist alkoholikerin zu werden - vielleicht ist sie es schon.
alle spielen es runter und niemand will über die ursache reden.
andis vater meinte allen ernstes, das sei eben genetisch bedingt und er könne da nichts machen.
anstatt er wenigstens mal damit anfängt die schnappsflaschen wegzukippen - nö! mal ganz abgesehen davon, daß er sich anscheinend auch überhaupt nicht die frage stellt was mit seiner frau los ist.

am telefon mit ihr kam dann das zu tage was ich mir schon seit einer weile gedacht habe.
seine eltern denken, ich hätte bestimmt wie andis und meine zukunft auszusehen hat und er hätte sich dem fügen müssen. jetzt wo wir ins ausland gehen und ich aller vorraussicht nach die hauptverdienerin sein werde, wundern sie sich natürlich warum er das zuläßt und daß er soetwas wohl unmöglich selber wollen kann. das wollte sie wohl auch mit den zeilen:

"leb dein leben sonst wirst du sehr UNGLÜCKLICH. jeder lebt sein eigenes leben." sagen.
eigentlich bin ich wütend und verwundert zugleich. wütend darüber daß sie sich einmischen, wütend darüber, daß sie ihm durch die blume sagt ich sei vielleicht nicht die richtige für ihn , aber auch verwundert darüber wie wenig sie ihren eigenen sohn kennt. er ist überhaupt nicht der typ der sich irgendjemandem unterordnet. wenn er mit den plänen bezüglich des jobs beim auswärtigen amt nicht einverstanden gewesen wäre, dann hätte er es einfach gesagt.

aber wahrscheinlich schwingt bei alle dem sooo viel unverständnis mit.
zum einen sind unsere wünsche und lebensanschauungen so weit weg von ihrer welt, daß sie wahrscheinlich nicht glauben können, daß wir soetwas wirklich in betracht ziehen.
zum anderen kennt seine mutter es aus ihrer eigenen beziehung nicht wie es ist, wenn man entscheidungen gemeinsam fällt. es muß eben nicht einer der chef sein und der andere ordnet sich den wünschen unter.

irgendwie alles traurig und seine mutter tut mir auch leid. aber kinder gehen nun mal ihren eigenen weg und bleiben nicht ewig bei der mutter.
sie hat zwar geschrieben jeder lebt sein eigenes leben. aber daß er genau das tut verkraftet sie nicht.
gamine meinte am 14. Jun, 09:07:
hat sich ja vieles verändert bei dir. und du scheinst glücklich mit deinen zukunftsperspektiven. freunt mich für dich. wo geht ihr denn hin? und was für eine aufgabe wirst du haben? 
vremata antwortete am 15. Jun, 12:39:
ja, ich freue mich riesig über das was da auf uns zu kommt.
und das spannende an der sache ist eben, daß ich keinen blaßen schimmer habe wo wir hinkommen.
ich werde weltweit eingesetzt und alle 3 bis 4 jahre wechselt man wieder den posten und somit auch das land oder sogar den kontinent.

die arbeit ist nicht besonders außergewöhnlich. verwaltung eben.
aber das ganze drum herum macht es spannend. das fremde land und die leute dort.

wie steht`s mit deinem massage-kurs?? 
Sachsenpaule meinte am 15. Jun, 16:11:
trinken und so
"leb dein leben sonst wirst du sehr UNGLÜCKLICH"
Es ist wahrscheinlicher das, wenn man sein Leben nicht lebt Tod ist.
Zumindest auf die eine oder andere Art.

Etwas ernster:
Es habe das Gefühl das seine Mutter anfängt zu trinken um ihn davon abzuhalten wegzugehen. Der (unbewusste) Plan könnte wie folgt aussehen:
"Ich fange jetzt an zu trinken dann kann mein Sohn nicht mehr weg sondern muss sich um mich kümmern".
Würde mich nicht wundern, es ist schon komisch was Menschen tun, und das alles ohne böse Absichten.

"anstatt er wenigstens mal damit anfängt die schnappsflaschen wegzukippen - nö!"
Dies, Mam, ist Schwachsinn, sieh mal, wenn du einen Dorn im Fuss hast
und du Fieber davon bekonnst ist es dann sinnvoller das Fieber zu bekämpfen oder den Dorn rauszuziehen. 
vremata antwortete am 15. Jun, 16:21:
das mit ihrem plan könnte wirklich so sein.
es tut mir auch irgendwie leid. andererseits kann ich nicht verstehen warum mütter oftmals das gefühl haben die schwiegertöchter würden ihnen den sohn wegnehmen.
erstens geht es garnicht darum ihn zu besitzen und zweitens sind sie doch auch die schwiegertöchter anderer mütter.

dieses besitzergreifende will mir einfach nicht in den kopf.
meine eltern machen bestimmt auch keine freudensprünge wenn ich ins ausland gehe. man hat ja nun mal gerne seine liebsten in seiner nähe.
aber sie wissen wie wichtig das für uns ist und freuen sich ehrlich daß es klappt.
niemals würden sie aus so egoistischen gründen versuchen uns hier zu halten.

aber was weiß ich schon. hab ja noch keine kinder. 
 

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